10 Jahre ist es her und unvergessen!

2002 geschah etwas von unvorstellbaren Ausmaßen!

Etwas, was für viele Menschen die Welt auf den Kopf stellte und Alles veränderte.

Harmlos fing es eigentlich an, es regnete, was ja nicht weiter schlimm ist!

Aber es hörte nicht mehr auf, es kam Stunde um Stunde mehr und mehr Wasser vom Himmel.

Über 2 Wochen hielt dieser Regen an. Viele bekamen Angst, ja auch ich mit meinen damals 11 Jahren hatte Angst!

Was geschieht da, was ist da los?! 

Klar war mir das Anfangs nicht! Es war dann sogar toll, denn der Strom war weg, Tage lang und die Schule fiel aus! Oh wie herrlich das doch in der kindlichen Welt ist, die quälende Schule entfällt!

Ich erinnere mich, als sei es Gestern gewesen, als ich, bei Kerzenschein, am Tisch im Wohnzimmer saß, eine Tomatensuppe aß und wir dem auf Batterie laufenden Radio lauschten!

Die Meldungen waren stündlich extremer und ein Bild zeichnete sich ab!

Ein Bild des Grauens!

Bis auf den Stromausfall merkten wir zuhause nicht viel von Dem was da vor sich ging.

Doch ein paar Tage darauf, erfuhren es mein Vater und meine Mutter hautnah was da los war!

Mein Vater stand mit dem Bus an einer Kreuzung und vor ihm, wo die Straße sein sollte, war ein reißender Strom aus Wasser! Und meine Mutter war dabei, als in Freital das Krankenhaus evakuiert wurde, weil die nahe Weißeritz über die Ufer trat!

Ja die Jahrhundertflut im Osten Deutschlands war im vollen Gange!

Als der Strom wieder da war, sahen wir die Bilder, es waren schreckliche Bilder! Dresden stand unter Wasser, andere Ortschaften waren förmlich von der Landkarte getilgt! So auch ein Nachbarort von uns, er was fast vollkommen zerstört! Unfassbar war die entfesselte Naturgewalt!

Dies schürte auch wahnsinnige Ängste bei den Menschen und es gingen die wildesten Gerüchte um her!

An Eines erinnere ich mich noch sehr gut, unser Nachbar kam mit dem Auto gefahren und sagte ganz hecktisch: "Malter ist kurz vorm Bersten oder schon gebrochen! Freital geht unter!". Ein Glück war das nur so ein Gerücht, dass die Talsperre gebrochen sei.......die Menschen hatten Panik!

Ich habe das Ganze erst so richtig realisiert als ich in Tharandt auf der Burgruine stand, mit meinem Vater ins Tal blickte und wir sahen wie 2 Häuser von den Wassermassen weggerissen wurden!

Es war ein schauriger Anblick und doch war es faszinierend! Als Kind versteht man das noch nicht, man realisiert nicht was da passiert! Ich war begeistert von den vielen Soldaten und Panzern der Bundeswehr, die da rum fuhren und versuchten zu retten was noch zu retten war!

Also es waren keine Kampfpanzer, nicht das das jetzt einer denkt, es waren Pionierpanzer vom Typ Dachs, aber auch die waren Machtlos gegen das Wasser!

(Hier sieht man den dresdner Zwinger unter Wasser stehen)

Mein Bruder war zu dieser Zeit auch bei der Bundeswehr und auch er musste helfen!

Seine Einheit wurde vom Übungsplatz weg an die "Front" gebracht. Wohin es ging und was los war wusste anfangs Keiner! Am Ende landeten sie in Torgau an der Elbe. Und mit viel Kraft, Schweiß und hinderten Sandsäcken schafften sie es, die Stadt vor dem Wasser zu bewahren!

In dieser Katastrophe hat die Bundeswehr wahrlich Großes geleistet!

Aber nicht nur die, sondern viele tausend andere Helfer, der Feuerwehr, der Polizei, des THW, Freiwillige und und und.......

(Hier sieht man einen Teil Tharandts von der Burgruine aus)

Dieses Jahrhunderthochwasser war sehr Viele aus der Bahn, aber die Katastrophe ließ die Menschen auch enger zusammen rücken! Nach dem das Wasser zurückgegangen war, offenbarten sich die Schäden und die waren gigantisch! Wo man auch hin sah, herrscht Nichts als Zerstörung! Wie viele hatten da Alles verloren. Doch die Spendenbereitschaft war überwältigend! Von überall aus Deutschland kamen Geld- und Sachspenden in der betroffenen Region an. Ich selbst habe es im damaligen Weißeritzkreis (heute Sächsiche-Schweiz-Osterzgebirge) miterlebt! Auch sind viele Helfer persönlich gekommen und haben mit angepackt!

Hier hat man gesehen, zu was die Menschen in der Lage sind! Man muss sich nicht immer nur bekämpfen oder argwöhnisch auf Andere sein, sondern Hand in Hand arbeiten! Denn dann erreicht man sehr viel!

Und es wurde wahrlich viel erreicht, es dauerte zwar sehr lange, aber die Schäden wurden beseitig und Alles wieder aufgebaut!

(Ein zertörtes Haus in Wesenstein)

Auch heute noch werden Schäden beseitig und es gibt Stellen, die an diese Flut erinnern!

Meine Familie und ich, wir hatten beinahe Glück im Unglück, denn während der Flut passierte unserem Grundstück nichts, ein paar Wochen danach stand jedoch auch bei uns das Wasser im Keller!

Ich könnte hier noch viel viel mehr über das Geschehene schreiben, aber das würde hier sämtliche Rahmen sprengen! Mit dem Post wollte ich euch einen wirklich kurzen Einblick geben, wie ich die Jahrundertflut in Sachsen 2002 miterlebt habe!

Viele von Euch werden wohl zu jung sein und sich nicht mehr so recht daran erinnern was geschehen war, denen empfehle ich, wenn sie mehr wissen wollen, dass sie entweder im Internet schauen, was es da für Berichte darüber gibt, oder ihr schreibt einen Kommentar! Und die von Euch, die es miterlebt haben, können ihr Erlebtes in den Kommentaren schildern, damit die jüngeren Generationen einen Einblick erhalten, wie es vor 10 Jahren war, als das Wasser kam!

(Ein Straßenschild in Dresden)

Danke an Alle die Damals während und auch nach der Flut geholfen haben!

Und auch die die Opfer der Flut wurden darf man nicht vergessen, denn kaputte Straßen kann man reparieren, zerstörte Städte wieder aufbauen, aber einen geliebten Menschen bringt Nichts auf der Welt zurück.........